Einleitung

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Wer bemerkt, wahrnimmt, schaut, empfindet, denkt, spricht, handelt, bildet, dichtet, singt, schafft, vergleicht, sondert, vereinigt, folgert, ahndet, giebt, nimmt - als wenn's ihm ein Genius, ein unsichtbares Wesen hoherer Art diktirt oder angegeben hatte, der hat Genie; als wenn er selbst ein Wesen hoherer Art ware - ist Genie.

Die Bewegung, die um 1775 bis 1780 ihren Hohepunkt erreichte, wird in der Literaturwissenschaft oft auch ,,Geniezeit" genannt und ist in sich nicht einheitlich. Die bedeutendste ihrer verschiedenen Stromungen bildet der genannte ,,Sturm und Drang".

Klopstock, der sich vom Normenzwang der Aufklarungspoetik befreite und jungeren Dichtern den Weg in die poetische Freiheit zeigte, zum Vorbild nehmend, protestieren die jungen Dichter nun gegen die herkommliche Aufklarungspoetik. Sie schwelgen im Selbstwertgefuhl, beanspruchen fur sich den GenieBegriff der Zeit und wollen als ,,Originalgenies" gesehen werden. Die Sprache in dieser Zeit ist sehr subjektiv, da jeder der Dichter sich in seinem personlichen Schreibstil als einzigartiges Originalgenie auszuweisen sucht. Trotzdem gibt es bestimmte Grundzuge, die alle gemein haben: Sie lehnen den nuchternen Verstand ab und schwelgen in Gefuhlen; die kunstlichtraditionelle Norm der Schriftsprache verachten sie.

Unter diesen Originalgenies befindet sich zweifelsohne auch der junge Goethe, dessen wichtigsten Werke aus der Geniezeit neben Dramen und Epen im lyrischen Bereich die Sturm und DrangHymnen darstellen. Zu diesen sind ,,Wandrers Sturmlied", ,,An Schwager Kronos", ,,Prometheus", ,,Ganymed", ,,Das Gottliche", ,,Adler und Taube" sowie ,,Mahomets Gesang" zu zahlen.

Die vorliegende Arbeit wird sich nicht mit jeder dieser Hymnen im Einzelnen beschaftigen, sondern die des ,,Prometheus" auswahlen und in den Mittelpunkt stellen. Denn diese stellt den wohl respektlosesten und provokantesten Text in der Literatur des Sturm und Drang dar und formuliert hier ihre wichtigsten Themen: individuelle Selbstbestimmung, Selbsthelfertum, Rebellion gegen die vaterliche Ordnung und poetologische Selbstrechtfertigung.

Ziel dieser Hausarbeit ist es, die sprachlichen Besonderheiten der PrometheusHymne herauszuarbeiten - der Begriff der Hymne wird im Folgenden noch definiert werden. In einem ersten Schritt wird ein Uberblick uber die Entstehungs und Editionsgeschichte der PrometheusHymne sowie uber ihre Thematik gegeben. In einem zweiten Schritt wird die eigentliche sprachliche Analyse nach den Aspekten der Syntax, Lexik, Morphologie, Phonetik und Semantik erfolgen, wobei der Schwerpunkt auf der syntaktischen Untersuchung liegen wird.

2. Hymnen

2.1 Definition

Das deutsche Wort ,,Hymne" ist aus dem Griechischen ,,hymnos" abgeleitet. In der griechischen Antike, in der ihr Ursprung liegt, wurde sie als feierlicher Preis oder Lobgesang an einen Gott oder Helden anlasslich von Kultfesten verstanden. Im Verlauf der verschiedenen Epochen andert sich das Erscheinungsbild, bis bei Klopstock aus dem Ansatz von Pietismus und Empfindsamkeit eine neue lyrische Form der Hymne entsteht, die in der Folgezeit nicht mehr eindeutig von der Ode getrennt werden kann. Als Ausdruck der erhabensten und tiefsten Gefuhle gestaltet Klopstock seine Hymnen in freien Rhythmen und meist in vierzeiligen Scheinstrophen. Den individuellsubjektiven Sturm und DrangHymnen von Maler Muller, der Bruder Stolberg, Holty, Schubart, Herder oder Schiller, gehen die grossen freirhythmischen Jugendhymnen Goethes voran. Sie zeichnen sich durch rhythmischen Schwung und leidenschaftliche Begeisterung aus.

2.2 Die PrometheusHymne

2.2.1 Entstehungs und Editionsgeschichte

Die PrometheusHymne entstand im Kontext eines PrometheusDramas, wahrscheinlich nach Goethes Ruckkehr aus Strassburg im Herbst 1774. Sie war mit der Beweggrund fur den Spinozismus oder Pantheismusstreit, der sich zwischen F. H. Jacobi und M. Mendelssohn entfachte

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Facultate
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Domeniu:
Germană
Tag-uri:
Klopstock, Ausdruck
Predat:
la facultate
Materie:
Germană
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